RaumMann 48 - Paul Hess
Mit dem Tänzer und Choreographen Paul hatte ich ein sehr langes, aber dennoch kurzweiliges Samstagnachmittag Shooting in seinem Zuhause. Ihn habe ich aber nicht über das Theater Trier, an dem Paul aktuell als Tänzer der Company Susanne Linke arbeitet kennengelernt, sondern durch meine RaumMann Serie.
Paul hat auf Facebook von meiner Serie erfahren und war interessiert daran, auch ein RaumMann zu werden. Am 06. Oktober 2016 erhielt ich von Paul Hess folgende Nachricht: „Hallo Simone. Falls Du noch auf der Suche nach weiteren Männern für Deine Serie bist, hätte ich große Lust mich zu beteiligen. Ich finde das ist ein tolles Projekt. Viele Grüße. Paul.“
Zur Info, ich erhalte einige Nachrichten von Männern, die gerne ein RaumMann werden wollen. Solche Nachrichten muss ich dann selektieren und mir genau anschauen, was dies für ein Mensch ist, und ob er sich für meine Reihe eignet. So bekam der, mir bis dahin unbekannte Paul, von mir die Antwort, doch etwas mehr von sich zu erzählen. Paul legte sich schriftlich ins Zeug und schrieb mir eine lange persönliche Antwort, die mich sofort davon überzeugte, dass er das Potential für einen RaumMann mitbringt. Wenig später trafen wir uns in meinem zweiten Wohnzimmer, dem Café MoMo zum Kennenlernen. Ich lernte einen sympathischen, redewandten und ausdrucksstarken Menschen kennen und machte an diesem Herbsttag bereits ein paar Fotos und ein kleines Video.
Seine Biographie ist sehr spannend. In Wuppertal geboren, fand er früh Interesse an Musik und Theater. Während der Schulzeit wurde er als Jungstudent in Essen an der „Folkwang Universität der Künste“ aufgenommen und machte dort 2010 seinen Abschluss in Bühnentanz und Choreographie. Paul hat einige Zeit als Tänzer beim Tanztheater in Bochum, bei der mir sehr geschätzten und berühmten Pina Bausch gearbeitet. Was mich, als Interessierte am zeitgenössischen Tanz, sehr erfreute. Viele Preise nennt er inzwischen, in seinen Funktionen als Tänzer und Choreograph, sein eigen. Man sollte ihn sich unbedingt auf der Bühne einmal ansehen!
Inzwischen habe ich Paul auch einige Male tänzerisch mit der Susanne Linke Company auf der Bühne erleben können und war sehr beeindruckt von ihm und den Produktionen. Wunderbar, sowas qualitativ hochwertiges in unserem kleinen Trier zu haben!
Nun aber noch etwas zu unserem Shooting. Als ich zum Fototermin bei Paul zuhause antraf, erwartete mich erstmal ein volles Haus mit Besuch aus Australien von seiner Schwester, Schwager samt Kindern. Als diese sich auf den Petrisberg losmachten, konnten wir unser Shooting starten. Mitsamt von zwei Katzen, die auch immer wieder einmal auftauchten.
Paul beschrieb mir unsere Zusammenarbeit so: „Das Shooting war für mich irgendwie ein Austausch. Ich hatte gar nicht den Eindruck, dass Du mit der Kamera nur festhalten willst, was ich mache, oder wer ich bin, sondern, dass Du mich auch ein Stück beeinflusst hast. Und das, völlig davon abgesehen, was wir gesprochen haben. Das fand ich spannend!“
Ich habe Unmengen an Bildern verschossen, da Paul für mich ein wunderbares Modell war. Der Mann, der gerne Hüte trägt und einen Kräutergarten auf dem Balkon pflegt, besitzt zudem eine kleine Hausbar! Es war aber noch zu früh am Tage, dass wir diese zum Einsatz bringen konnten. Wir verlegten unser Shooting eine Etage tiefer, wo auch auf der Couch im Schlafzimmer unser Teaser Foto entstand. Auf einmal ließ uns ein lautes Geschepper und Geklirre zusammenzucken. Grund war eine Katze, die nicht so diszipliniert war, wie wir zwei Künstler, und die Hausbar erstürmte. Ein wenig Glas ging zu Bruch.
So beende ich diesen Blogeintrag mit dem sinnigen und positiven Spruch: Scherben bringen Glück! Und dieses Motto im Hinblick auf noch kommende geplante gemeinsame Projekte.
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