RaumMann 58 - Rüdiger Erbel
Er ist der Chef der Maske. Der Zauberer der Farben. Der gute Zuhörer und Mutmacher vor der Aufführung. Der Meister des perfekten Pinselstrichs. Der Herrscher über ungewöhnliche Perücken. Der Bezwinger widerspenstiger Haare. Überhaupt: Rüdiger Erbel ist seit Jahrzehnten unentbehrlich im Theater Trier. Aber trotzdem dem Publikum eher unbekannt.
Den sehr sympathischen Rüdiger lernte ich auf dem kulturellen Speeddating der Kreativen Trier mit dem Theater Trier kennen. Dieser Herr war mir, obwohl ich selbst als Schauspielerin des Maestro-Theaters (eine Form des Theatersports) dem Stadttheater sehr verbunden bin, bis dato unbekannt. Wir mussten uns immer selbst stylen. Aber nun weiter zu unserem Zusammenkommen: In Kleingruppen hatten wir die Möglichkeit Arbeitende des Theaters aus unterschiedlichen Aufgabenfeldern, zu befragen. Rüdiger und sein besonderer Job stießen bei mir schnell auf mein fotografisches Interesse. Und so machte ich an dem Abend Nägel mit Köpfen und erzählte ihm von meinen RaumMännern und meinem spontanen Wunsch, ihn auch zu einem solchen zu küren. Er bekundete rasch sein Interesse, und wir machten seinen Arbeitsplatz zu unserem Shootingort aus.
Es war ein sehr vergnügliches Treffen mit Rüdiger. Und nicht nur er, auch ich wurde geshootet. Als Femme Fatale mit schwarzem Bubikopf. Und wie man auf dem Teaser Foto sieht, als Rotschopf.
Sein Arbeitsplatz ist für mein fotografisches Auge ein wahres Fressen. So viele Köpfe, Perücken, Spiegel, Masken, und und und. Einfach wunderbar! Und dazu ein Rüdiger Erbel, der diesen Platz managet und mit seiner Energie füllt. Ich bekam die Gelegenheit bereits vor der Premiere der Oper „Hänsel und Gretel“ die zahlreichen kleinen Gipsköpfe, die in dem Stück auftauchen, in das Portraitfoto einzufügen. Später habe ich mir alleine, wegen der von Rüdiger und seinem Team gestalteten Figuren, die Oper angesehen und es war wirklich sehr beeindruckend.
Rüdiger spielt privat viel Tennis, hatte aber zu dem Shooting vergessen, dass ich ihn ursprünglich in seinem Sportdress ablichten wollte. Aber ich nehme die Dinge ja so, wie sie sind. Und auf dem Foto sind genügend Dinge anzuschauen.
Ich bin gespannt, wann ich Rüdiger, den wichtigen Mann im Hintergrund, mal wieder begegne.
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